Wölfe
Es gilt ja als ausgesprochen erfreulich und begrüßenswert, dass sich in Deutschland wieder Wölfe breitmachen. Es handelt sich ja um ausgesprochen friedliche und geradezu putzige Tierchen, die vielleicht hin und wieder mal ein Schaf fressen (aber dann ist der Schäfer daran schuld, weil er keinen Wolfszaun errichtet hat). Menschen tun sie aber nie etwas. Früher war das anders.
Hier ein Eintrag im Kirchenbuch der Pfarrei Rockeskyll in der Eifel (Bistumsarchiv Trier, Kirchenbuch Rockeskyll 1, S. 13; mit Dank an Karl Oehms für den Fund):
1722 sub finem mensis Juli anno proxime elapso Adolescentulus prope quotuor annorum nomine Joes Korsten prope pagum ablatus et seviratus a lupo, cuius pars quidem inventa pro toto christiano more in coemiterio nostro sepultua est.
„Ende Juli 1722, des letztvergangenen Jahres, wurde ein kleiner Junge von etwa vier Jahren mit Namen Johann Korsten beim Dorf von einem Wolf weggeschleppt und zerrissen. Von ihm wurde nur ein Teil gefunden und dennoch stellvertretend für den ganzen Körper nach christlichem Brauch auf unserem Friedhof begraben.“