Vagabunden zwischen Mosel und Rhein
Unter den Vorfahren meines Hunsrücker Urgroßvaters mütterlicherseits sind zahlreiche Vagabunden, die von der Mitte des 17. bis ins frühe 19. Jahrhundert ohne einen festen Wohnsitz zwischen Mosel, Saar und Rhein umherzogen. Sie verdienten ihren Lebensunterhalt als Lumpensammler, Zunderhändler, Korbmacher oder Kesselflicker, verkauften als Hausierer Schnürsenkel, Streichhölzer, Pfeifenköpfe und Knöpfe oder schlugen sich schlicht und einfach als Bettler durch. Wurden solche Vagabunden im 18. Jahrhundert ohne Pässe oder sonstige Papiere aufgegriffen, drohte ihnen wenigstens der Landesverweis, oft verbunden mit der Brandmarkung. Wiederholungstäter und Vagabunden, denen Diebstahl oder andere Straftaten nachgewiesen werden konnten, mussten mit der Todesstrafe rechnen oder der Verurteilung zur Zwangsarbeit im Festungsbau oder gar zur Galeerenstrafe – Kurmainz überstellte gefangene Vagabunden zur Verbüßung der Galeerenstrafe an die Republik Venedig, während Kurtrier ein entsprechendes Abkommen mit Frankreich hatte.
Vor mehr als zwanzig Jahren habe ich begonnen, zunächst sporadisch, später systematisch die Erwähnungen von Vagabunden in den Kirchenbüchern des Hunsrück zu sammeln. Mit der Zeit ist es mir mit der Hilfe einer Reihe befreundeter Familien- und Heimatforscher gelungen, mehr als 40 Familien solcher Vagabunden zu erfassen und genealogisch zu rekonstruieren.
Daraus ist vor zwei Jahren folgende Veröffentlichung entstanden:
Tobias A. Kemper: Vagabunden. Rekonstruktion nichtsesshafter Familien zwischen Rhein und Mosel. Sprockhövel: Verlag Dr. Pies 2013 (Reihe: Unser Hunsrück 13), ISBN 978-3-928441-99-5, 20 €.
In diesem Sommer habe ich die Veröffentlichung überarbeitet, kleinere Fehler korrigiert, mehrere Familien ergänzt oder erweitert sowie verschiedentlich die Taufpaten nachgetragen. Die ergänzte und überarbeitete Fassung ist in der Edition Dr. Eike Pies zum Preis von 20 € erhältlich (hier der Katalog).
Das Inhaltsverzeichnis nennt alle ausführlich berücksichtigten Familien; daneben werden natürlich weitere Vagabundenfamilien als Ehepartner oder Paten erwähnt.
Am Verkauf der Veröffentlichung verdiene ich übrigens nichts; der Erlös geht an das genealogische Forschungszentrum Vorderhunsrück e.V.
Ich möchte dieses Buch gerne kaufen. Das Niederländische Versandhaus Bol com gibt an es nicht zu kennen. Peter Geuskens, Niederlande
Guten Tag Herr Kemper,
ich schreibe Ihnen aus Rio de Janeiro, von wo aus ich als Pensinoaer meinem Hobby der Genealogie nachgehe.
Gerne wuerde ich Ihre CD „Vagabunden. Rekonstruktion nichtsesshafter Familien zwischen Rhein und Mosel“ erwerben wollen.
Allerdings ist die bras Post in den letzten Jahren so schlampig geworden, dass man mit einem hohen Verlust an Buechern und CDs rechnen muss. Daher die Frage, ob Sie diese CD auch auf dem elektronischem Wege verkaufen. Da ich ueber ein Konto in Deutschland verfuege, wuerde ich natuerlich per Vorkasse zahlen. In der Hoffnung auf eine positive Antwort verbleibe ich mit schoenen Gruessen in die alte Heimat. Dieter Loyo