Die in der DNA-Genealogie üblichen Tests der atDNA lassen sich auch für Herkunftsbestimmungen nutzen (im Englischen „ethnicity estimates“ genannt).Diese Herkunftsbestimmungen beruhen auf dem Vergleich mit Vergleichsproben, die regional sicher zugeordnet werden können und beziehen sich auf die letzten paar hundert Jahre.

Meine Vorfahren lassen sich fast vollständig mindestens bis ins frühe 18. Jahrhundert zurückverfolgen, viele auch nach weiter zurück. Die geographische Herkunft meiner Vorfahren ist folgendermaßen zusammengesetzt:

• 28 % Bergisches Land (darin 1 einzelner Engländer um 1650, 1 Italiener um 1680)
• 25 % Niederschlesien
• 12,5 % Hunsrück (darin 1 Schweizer um 1650, 1 Franzose um 1700)
• 6,25 % Jülicher Börde (darin 2 Spanier um 1650, 1 Franzose um 1720)
• 6,25 % Harz
• 6,25 % Saarland (darin ein Südtiroler um 1700, ein Wallone um 1650)
• 6,25 % Brandenburg
• 4,6 % Sauerland
• 3,25 % Köln-Bonn
• 1,6 % Westfalen

Wenn wenigen Ausnahmen im 17. Jahrhundert abgesehen stammen also alle meine Vorfahren aus dem deutschen Sprachraum. Die folgende Tabelle zeigt im Vergleich alle mir vorliegenden Herkunftsbestimmungen, die bei den verschiedenen Anbietern aus meiner DNA erstellt wurden. Dabei fällt auf, dass Genographic mit dem Anspruch, die genetische Vielfalt der Menschheit zu dokumentieren, mit Abstand am schlechtesten abschneidet. Auch die Ergebnisse von FTDNA sind mehr oder weniger unbrauchbar.

Besser sind die Ergebnisse von Ancestry und 23and me. Ancestry kommt der Sache am nächsten, wenn man sich die Bandbreite der Prozentwerte anschaut, die dankenswerteweiser auch abgerufen werden können. 23andme bietet drei unterschiedliche Analyseergebnisse an, eine vorsichtige Einstufung („conservative“), eine mittlere Einstufung („standard“) und eine spekulative Einstufung („speculative“). In der Bandbreite von Ancestry und in der Standard-Einstufung von 23andme kann ich mich recht gut wiederfinden. Auffällig ist, dass Ancestry mir einen nennenswerten osteuropäischen Anteil zuschreibt (aus Schlesien?), der bei 23andme ganz fehlt.